Winddichtheit
Ein Haus, das winddicht ist, sollte doch eigentlich auch luftdicht sein. Warum werden diese beiden so ähnlichen Begriffe derart deutlich getrennt? Die Antwort ist einfach und einleuchtend. Die Winddichtung schützt die Gebäudehülle vor dem von aussen in alle Ritzen eindringenden Wind, die Luftdichtigkeitsschicht dagegen verhindert das Ausströmen von warmer Raumluft aus dem Gebäudeinnern.
Winddichtung
Die Winddichtung verhindert das Durchströmen der wärmegedämmten Konstruktion mit kalter Aussenluft. Jede Luftzirkulation innerhalb der Wärmedämmung vermindert deren Wirkung.
Die Winddichtung befindet sich daher immer auf der kalten Seite der Konstruktion.
Luftdichtheitsschicht
Die Luftdichtheitsschicht, soviel wissen wir nun genau, schränkt einerseits die Lüftungswärmeverluste ein und verhindert andererseits das Eindringen von feuchtwarmer Raumluft in die Konstruktion und somit die gefürchteten Kondensationsschäden. Die Luftdichtheitsschicht befindet sich immer auf der warmen Seite der Konstruktion.
Gut zu wissen!
In einer wärmegedämmten Leichtbau- oder Holzkonstruktion darf keines von beidem fehlen. Während die Luftdichtigkeitsschicht mit Vorteil als luftdichte Dampfbremse ausgeführt wird, muss die Winddichtung möglichst dampfdurchlässig sein. Auf diese Weise erhalten wir eine bauphysikalisch einwandfreie, langlebige und atmungsaktive Gebäudehülle.
Die Winddichtung
Winddichtung in der Bauphase
Vorgehängte Fassaden bleiben oft monatelang ohne Eindeckung. Dies hat verschiedene Gründe und kommt in allen Jahreszeiten vor. Hier schützt die Winddichtung die wärmegedämmte Konstruktion vor den äusseren Einflüssen wie Wind, Regen, Schnee usw., welche besonders die Stossfugen belasten.
Gut zu wissen!
Eine Winddichtung kommt hauptsächlich in hinterlüfteten Fassaden zur Anwendung. Bei Dächern hat die Unterdachbahn ebenfalls die Funktion einer Winddichtung zu übernehmen. Neben dem reinen Schutz vor Wind hat sie noch eine ganze Reihe weiterer Funktionen zu erfüllen. Dabei müssen wir zwischen der Bauphase und der Nutzungsphase unterscheiden.
Die Anforderungen an eine Winddichtung
Wasserdampfdiffusion
Eine Winddichtung muss sehr dampfdurchlässig sein, damit die Feuchtigkeit der Konstruktion ungehindert in den Durchlüftungsraum entweichen kann. Bereits während der Bauphase fällt viel Baufeuchte an, später dann die im Gebäudeinnern produzierte Nutzungsfeuchte.
Wind- und Wetterschutz
Eine Winddichtung muss luft- und regendicht sein, um Ihre Grundfunktion erfüllen zu können. Es gibt aber nur wenige Materialien, die gleichzeitig regendicht und auch noch dampfdurchlässig sind! Hier wird in der Praxis leider oft mit «beschönigten» Werten gearbeitet.
Eigenschaften der Winddichtung
Damit eine Winddichtung ihre Funktion sowohl in der Bau- wie auch in der Nutzungsphase optimal erfüllen kann, muss sie einige grundsätzliche Eigenschaften aufweisen. Dass sie ausserdem noch schnell und sicher zu verarbeiten sein muss, versteht sich schon fast von selbst.
Die richtige Ausführung der Winddichtung
Saubere, faltenfreie Verarbeitung
Die Winddichtung muss flach verlegt sein und darf keine grossen Falten aufweisen. Diese könnten die Hinterlüftung behindern oder im Extremfall gar zu Flattergeräuschen führen.